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Unterwegs im Allgäuer Freeride Mekka

Aktualisiert: 7. Okt. 2020

Alaska lässt grüßen und steht dem Allgäu in nichts nach. Hochalpines Powdervergnügen in den Allgäuer Alpen, selbst dann, wenn vielerorts die Hänge schon längst zerpflügt wurden. Von Oberstdorf aus geht's mit der Nebelhornbahn zur Station Höfatsblick und zunächst vom Zeigersattel in Richtung Giebelhaus im Hintersteiner Tal. Auf halben Weg talwärts wird aufgefellt und der so deutlich entspanntere Weg auf den Schochen in Angriff genommen. Zum Schluss belohnt die Abfahrt ins Hintersteiner Tal bei Bad Hindelang.


Freeriden ist in aller Munde und sicherlich ist jeder von uns schon über Bilder mit meterhohem Powder in unberührter Natur gestoßen. Oftmals weckt das in uns den Wunsch unbedingt Japan im Winter zu bereisen oder einmal im Leben einen Heliskiing Trip in Kanada gemacht zu haben. Was man oft vergisst, wir haben im Allgäu das reinste Powder Paradies direkt vor der Tür. Alles was es hierzu braucht ist ein wenig Planung im Vorfeld, eine realistische Einschätzung der Lawinengefahr sowie dem Wissen wie man sich im Ernstfall richtig verhält und die passende Ausrüstung. Schon kann es los gehen.


Blick vom Zeigersattel in Richtung Hintersteiner Tal
Blick vom Zeigersattel in Richtung Hintersteiner Tal
 

Ski- oder Splitboardtour auf den Schochen

Oberstdorf | Nebelhorn | Hintersteiner Tal

Dauer: zwischen 4-6 Stunden

Kosten: 25,50 € Bergfahrt zur Station Höfatsblick am Nebelhorn

4,60 € Busfahrt vom Giebelhaus nach Hinterstein, zusätzliche Buskosten für die Rückfahrt nach Oberstdorf

 

Da einige Touren gerne mit einem langen „Hatsch“ im Flachen verbunden sind, bevor die eigentliche Tour erst wirklich los geht, gibt es oftmals die Möglichkeit sich geschickt vom Lift unterstützen zu lassen und so den mühseligen Aufstieg ein wenig zu entschärfen. Die hier vorgestellt Tour startet an der Nebelhornbahn in Oberstdorf, mit der es auf direktem Wege zur Station Höfatsblick hinauf geht.



Dort angekommen folgen wir entspannt dem präparierten Winterwanderweg in Richtung Zeigersattel wo weitere Orientierung leicht fallen sollte. Mit Blick nach Osten in Richtung Hintersteiner Tal findet man im Normalfall immer einige Spuren, an denen wir uns halten können. Wichtig ist hier nicht den direkten Spuren ins Tal zu folgen, sondern sich möglichst rechts zu halten um im großen Bogen um den großen Seekopf zu fahren.


Hier wird aufgefellt und der Anstieg auf den Schochen beginnt.
Hier wird aufgefellt und der Anstieg auf den Schochen beginnt.

Weiter den Spuren folgend führt uns der Weg zu einer kleinen Hütte. Ab hier beginnt unser eigentlicher Aufstieg und ist somit die passende Gelegenheit, um die Felle aufzuziehen.


Man sollte sich definitiv im Vorfeld Bilder unseres Ziels ganz genau einprägen, damit man auch den richtigen Gipfel erwischt. Generell lässt sich aber sagen, dass von nun an nahezu jede Spur welche nach oben geht mit hoher Wahrscheinlichkeit auch den Gipfel des Schochen erreichen wird. Je nach eigenem körperlichen Zustand ist der Weg von nun an etwas länger oder auch mal etwas kürzer aber mit einer ungefähren Aufstiegszeit von 2-3 Stunden sollte man diesen recht gut meistern können.


Allen Strapazen zum Trotz wird man am Gipfel angekommen, von einem einzigartigen Ausblick in die Allgäuer Alpen entlohnt. Die Allgäuer Berglandschaft hat gerade im Winter nochmal einen ganz eigenen Charme und so genießen wir die Ruhe weg vom Trubel im Skigebiet.



Das größte Highlight des Tages, die Abfahrt ins Hintersteiner Tal, steht uns nun bevor. Aufgrund der schattigen Hanglage hält sich der Schnee hier sehr lange und bleibt auch bei sonst warmen und milden Temperaturen wunderbar pulvrig. Wir halten uns tendenziell etwas weiter links um nicht im Bachbett zu landen und fokussieren den Wanderweg an, der uns auf geradem Weg zum Giebelhaus bringt. Im Stundentakt verkehren hier Busse bis 17:15 Uhr nach Hinterstein. Sollte man den letzten gerade verpasst haben ist das die perfekte Gelegenheit für eine Einkehr im Giebelhaus.


Den Rückweg nach Oberstdorf zum Nebelhornbahn Parkplatz kann man nun auf zwei Arten gestalten. Entweder hat man in weiser Voraussicht früh morgens ein Auto in Hinterstein geparkt oder man muss den doch sehr umständlichen Weg mit dem Bus nehmen. Umgestiegen wird dann in Hinterstein, Bad Hindelang und Sonthofen. Wie man sich den Weg auch immer gestaltet, es bleibt schon jetzt reichlich Zeit einen traumhaften Tag Revue passieren zu lassen, der so schnell definitiv nicht in Vergessenheit geraten sollte.


 

Fotos: Jules Gessenauer

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