Winterbesteigung der Roten Flüh
Aktualisiert: 7. Okt. 2020
Das treemountain Team ist für allerhand wilde alpine Action bekannt und nimmt uns mit über den Allgäuer Tellerrand ins Tannheimer Tal zu einer Bergtour auf Rote Flüh. Und weil das im Sommer jeder kann, machen sich Justus, Marie und Reiner vom treemountain Team im Winter auf den Weg. Um Marie zum ersten Mal die Steigeisen anzuziehen. Denn die Rote Flüh ist hervorragend geeignet, um erste Erfahrungen mit Steigeisen zu sammeln, da verschiedene Geländearten begangen werden können, ohne einer zu großen Gefahr ausgesetzt zu sein.

Also los geht's! Marie erzählt uns von ihren ersten Erfahrungen mit Steigeisen und Eispickel.
Wie auch im Sommer gehen wir in Nesselwängle im Tannheimer Tal los, am Gimpelhaus vorbei und ungefähr 100 hm unterhalb der Judenscharte ziehen wir uns dann die Steigeisen an. Bevor es dann weiter in Richtung Gipfel ging, haben mir Justus und Reiner die Basics erklärt und viele hilfreiche Tipps vorab gegeben. Die ersten Schritte waren zwar etwas ungewohnt, aber ich habe ziemlich schnell gefallen daran gefunden! Zuerst haben wir geübt durchs Gras, welches mit Pulverschnee bedeckt war, ein paar Meter abseits vom Weg hoch zu laufen, so dass ich ein Gefühl dafür bekomme, wie gut Steigeisen bei solch einem Gelände halten und es ist echt unglaublich wie sicher man sich fortbewegen kann. Mit normalen Bergstiefeln wäre das undenkbar gewesen. Nach ein paar kleinen Serpentinen sind wir dann auch schon an der Judenscharte angekommen.
Teil zwei des Crashkurses bestand nun darin zu verstehen, wie man Steigeisen am Fels benützt. Anfangs ein komisches Gefühl, wenn man mit seinem vollen Körpergewicht auf nur zwei dünnen Zacken in einem ziemlich schmalen Felsriss steht. Ein ziemlich großer Kontrast zum Klettern mit Kletterschuhen. Nach ein bisschen Bouldern waren dann die eisigen Steinstufen kein Problem!
Weiter oben, wo man selbst im Sommer immer ein bisschen Kraxeln muss, kam dann auch mal der Eispickel zum Einsatz. Wieder etwas abseits vom Normalweg führte mich Justus sicher durch steileres Gelände und erklärt mir wie und wann ich den Eispickel am besten einsetzte. Wieder ein mal bin ich sehr fasziniert, wie gut die Steigeisen und der Eispickel mich nach oben geleiten. Wobei zugegebenermaßen das Entfernen der Haue aus einem Grasbüschel echt nicht immer so leicht ist. Und schon waren wir auf dem 2111m hohen Gipfel der Roten Flüh.
Nach einer kleinen Pause haben wir uns wieder auf den Rückweg gemacht. Während ich unterhalb vom Gimpel die Aussicht und Sonnenstrahlen genoss, haben sich Reiner und Justus dem um einiges anspruchsvolleren Teil unserer Tagestour gewidmet und sind auf den Gimpel gegangen. Mehr darüber könnt ihr hier nachlesen. Achtung! Die Tour auf den Gimpel sollte nur von sehr erfahrenen Bergsteigern, die schon viel mit Steigeisen unterwegs waren, begangen werden.
Die Tour auf die Rote Flüh mit ihrem perfekten Übungsgelände, das Gras, kombiniertes Gelände und einen Drahtseil-versicherten Felsteil beinhaltet, bietet auch weniger erfahrenen Alpinisten sehr gute Möglichkeiten sich an die winterlichen Bedingungen und das Equipment zu gewöhnen. Die Anforderungen können auch einfach ein paar Meter neben dem Weg erhöht werden.
Höhenmeter: 960 auf die Rote Flüh
Hangexpositionen: S, O, N
Wie bei jeder Tour im Winter, ist natürlich die Lawinenlage zu berücksichtigen!
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Der Artikel inkl. Fotos wurde uns von treemountain zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!